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Zink-Einnahme: Die richtige Tageszeit, Dosierung und Kombination

Zink spielt eine wichtige Rolle für unsere Gesundheit – ob bei der Immunabwehr, der Wundheilung oder dem Zellstoffwechsel. Viele greifen zu Nahrungsergänzungsmitteln, um ihren Zinkbedarf zu decken. Doch wann ist der richtige Zeitpunkt für die Einnahme? Und worauf sollte man bei der Kombination mit anderen Nährstoffen achten? Wir haben Prof. Seebauer gefragt. Er erklärt nicht nur, was die Wissenschaft zur richtigen Zink-Einnahme sagt, sondern auch, wie man den täglichen Bedarf ganz natürlich über eine ausgewogene Ernährung decken kann.

Das Wichtigste in Kürze

    • Wann und wie Zink einnehmen: Zink sollte idealerweise nüchtern oder zwischen den Mahlzeiten eingenommen werden, um die Resorption im Darm zu maximieren. Hochdosierte Präparate mit Calcium oder Eisen sollten dabei vermieden werden, da sie die Zinkaufnahme hemmen können.
    • Empfohlene Tagesdosis: Die empfohlene Tagesdosis beträgt für erwachsene Männer etwa 10 mg und für Frauen 7 mg, während in der Schwangerschaft 10 mg und in der Stillzeit 11 mg empfohlen werden. Bei vegetarischer oder veganer Ernährung empfiehlt sich eine Erhöhung um 20–30 %, um die verringerte Bioverfügbarkeit durch Phytate auszugleichen.
    • Zinkaufnahme verbessern: Die Bioverfügbarkeit von Zink lässt sich durch Verarbeitungstechniken wie Einweichen, Keimen, Rösten und insbesondere durch Sauerteiggärung von Vollkornprodukten deutlich steigern. Eine ausgewogene Kombination aus pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln unterstützt die Zinkaufnahme zusätzlich.

Über Gast-Prof. Dr. Werner Seebauer Experte für Präventionsmedizin, Ernährung und Leistungsoptimierung

Prof. Seebauer steht wie kaum ein anderer für fundiertes Ernährungswissen und ganzheitliche Gesundheitsförderung und Prävention. Er war lange Jahre Gast-Professor an der Europa- Universität Viadrina beim Weiterbildungsstudiengang „komplementäre Medizin“ für Ärzte. Aktuell bringt er als Gast-Prof. und Leiter der Präventionsmedizin in der New European Surgical Academy und der ISBA University of Cooperative Education Freiburg sowie Studienleiter des Verbandes Deutscher Präventologen ernährungswissenschaftliches Know-how in der Lehre und Praxis zusammen. 

Für die Österreichische Gesellschaft für Sporternährung ist er wissenschaftlicher Beirat und Mitautor beim „Lehrbuch der Sporternährung“. Er war selbst Leistungssportler im brasilianischen Nationalkader für Langstrecken-Outrigger-Rennen (Ocean-Paddel-Competitions) – was ihn zusätzlich besonders nahbar und spezialisiert macht, wenn es um praktische Ernährungstipps und die Leistungssteigerung durch Vitalstoffe der Nahrung geht. 

Seine Mission: Menschen zu einem gesünderen Lebensstil zu inspirieren – und wissenschaftlich fundiert, alltagstauglich die State of Science der Ernährung zu erklären. Daher schreibt er auch gerne für uns Informationen zu den Ernährungsthemen und „komplexere Lehrbriefe“ im Zusammenhang mit der „natürlichen Matrix der Nährstoffe“, für alle, die mehr zu Ihrer Ernährung lernen wollen. 

Inhalt

Richtige Dosierung: Wie viel mg Zink pro Tag

Die allgemeine Empfehlung der Tagesdosen (RDA Recommended Daily Allowances) basierend auf Konsensberichten internationaler Gesundheitsorganisationen*. Die tägliche Zinkzufuhrempfehlungen variieren je nach Alter, Geschlecht und gesundheitlichem Zustand.

*RDA nach dem wissenschaftlichen Kenntnisstand, wie Institute of Medicine [IOM], Ernährungsgesellschaften Deutschland, Österreich, Schweiz [DACH-Referenzwerte], WHO, etc.

 

Die Empfehlung für Erwachsene liegt bei circa:

      • Männer: 10 mg /Tag
      • Frauen: 7 mg /Tag
        • Schwangere: 10 mg /Tag
        • Stillende: 11 mg /Tag
      • Säuglinge:
        • (0–6 Monate): 1,5-2mg/Tag *
        • (7–12 Monate): circa 2,5-3mg/Tag (beginnende vollwertige Beikost)
      • Kleinkinder und Kinder (1–8 Jahre): 5 mg /Tag (Vollwertige Ernährung)
      • Kinder (9–13 Jahre): 8 mg /Tag
      • Jugendliche (14–18 Jahre):
        • Jungen: 11 mg /Tag
        • Mädchen: 9 mg /Tag

*Im Allgemeinen enthält die Muttermilch 1–2 mg Zink pro Liter. Das deckt den Bedarf des gestillten Säuglings gut. Bei den hierzulande zugelassenen Milch-Formula für die Flaschenfütterung von Säuglingen sind die Dosen auch gewährleistet.

Bei der Muttermilch ist es wichtig, dass die stillende Frau einen Zinkmangel in ihrer Ernährung vermeidet.

Bioverfügbarkeit: Welches Zink wird am besten aufgenommen?

Es gibt vor allem in der pflanzlichen Nahrung (wie in Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Nüssen und Samen) Hemmstoffe (in Form der Phytate), welche die Resorption von Zink (sowie z.B. auch von Magnesium, Eisen, Kupfer und Calcium – und in geringerem Maße Selen) im Dünndarm mindern. Aus den pflanzlichen Lebensmitteln werden (besonders wegen des Phytatgehalts) nur etwa 70-80% des Zinks resorbiert. Eine unausgewogene Auswahl an Lebensmitteln in Kombination mit ungünstigen Verarbeitungsmethoden kann das Risiko eines Zinkmangels somit erhöhen.

 

Bei vollwertiger Ernährung mit auch tierischen Produkten (Fleisch, Fisch, Eier und Milchprodukte), die nahezu keine Phytate enthalten, ist die Versorgung leichter, was jedoch nicht bedeutet, dass man überwiegend tierische Produkte wählen sollte. Auch rein vegan kann man genügend Mineralstoffe zuführen! Die Bioverfügbarkeit (der resorbierbare und verwertbare Anteil) einiger Mineralstoffe ist zwar aus manchen pflanzlichen Lebensmitteln geringer, doch z.B. Keimlinge und Samen oder Vollkorn enthalten hohe Werte von Zink und anderen Mineralstoffen, was die reduzierte Bioverfügbarkeit leicht ausgleichen kann. Da bei Vollkornprodukten (z.B. Brot) im Verhältnis größere Mengen konsumiert werden können, kann man darüber auch von Zink beträchtliche Dosen zuführen.

Durch spezielle Verarbeitungsformen kann man die Bioverfügbarkeit aus den pflanzlichen Lebensmitteln zudem erhöhen. Bei veganer oder vegetarischer Ernährung ist es ratsam, den kalkulierten Zinkbedarf um etwa 20-30 % höher anzusetzen, um die verringerte Bioverfügbarkeit von auszugleichen.

 

Bei einer hochwertigen Ernährungszusammenstellung die Vollkornprodukte (insbesondere nach Sauerteiggärung) sowie Samen wie Sesam, Kürbiskerne, Cashew, Pinienkerne und Nüsse umfasst, kann den Zinkbedarf, trotz des Phytatgehalts dieser Lebensmittel, problemlos decken. Durch den Verzehr von Keimlingen, Weizenkleie, getrockneten Pilzen oder die Verwendung von Hefe lassen sich sogar Spitzenwerte an Zink und anderen Mineralstoffen in einer natürlichen Lebensmittelmatrix erreichen.

 

Die natürliche Matrix ist auch hier besser als die Zufuhr von isolierten Mineralstoffen, unter anderem weil Mineralstoffe in höherer Dosierung (wie in Präparaten) sich schnell gegenseitig bei der Aufnahme hemmen können. Z.B. bei höherer Zufuhr von Calcium oder Eisen wird die Zinkresorption automatisch reduziert. Das passiert auch bei unausgewogener Nahrung, doch eher nur in geringerem Maße; vor allem ist dies bei Präparaten mit höher dosierten Einzelmineralstoffen zu sehen.

Wie man Zink einnehmen sollte, um die Resorption zu verbessern

Die Resorption von Zink kann verbessert werden:

  • durch die Kombination von tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln.
  • indem hoch dosierte andere Mineralstoffe über Präparate gemieden werden (gegenseitige Hemmung).
  • durch geeignete Verarbeitungstechniken (Einweichen, Keimen, Fermentation, Kochen, Rösten). Dadurch können aus den pflanzlichen Lebensmitteln die hemmenden Phytate reduziert werden.

Das Einweichen und Keimen, z.B. von Hülsenfrüchten, Getreide und Samen ist für die bessere Zinkaufnahme sinnvoll – insbesondere dort, wo Erhitzen und Rösten Nachteile hat.

 

Anmerkung: Hülsenfrüchte müssen zum Konsum immer erhitzt werden, wenn man nicht als Sprossen bzw. Keimlinge verzehren will.

 

Die Fermentation durch Milchsäurebakterien, wie sie bei der Sauerteiggärung von Brotteig oder der Milchsäuregärung von Gemüse und Hülsenfrüchten erfolgt, steigert die Bioverfügbarkeit von Zink sowie zahlreicher weiterer Nährstoffe.

 

Die Phytate und andere sogenannte Antinutrients (Hemmstoffe) werden dabei durch Mikroorganismen (z.B. Bakterien und Hefepilze – wie Lactobacillus, Aspergillus, etc.) teils abgebaut und die Makronährstoffe werden umgebaut. Manches wird dadurch leichter verdaubar und hat eine längere Haltbarkeit. Besonders wertvoll ist zudem der probiotische Beitrag der Fermentation, der eine gesunde Darm-Mikroflora fördert.

Fermentation: Arten, Prozesse und Auswirkungen auf die Nährstoffverfügbarkeit

Es gibt verschiedene Arten der Fermentation, die sich auch zu Hause anwenden lassen, etwa zur Fermentation von Gemüse, wie bei Sauerkraut, Kimchi oder Kombucha, sowie von Hülsenfrüchten, beispielsweise Sojabohnen. Die Milchsäuregärung, wie sie bei Gemüse, Sauerkraut und Kimchi erfolgt, wird durch das Einlegen in 2,5%-Salzlake und mehrere Tage Gärzeit erreicht. Darüber hinaus gibt es die Schimmelpilzfermentation, die insbesondere bei Soja für die Herstellung von Tempeh und Miso genutzt wird, sowie die alkoholische Gärung, die bei bestimmten Fermentationsprozessen von Soja (z. B. Tempeh) und Getränken wie Kombucha eine Rolle spielt.

 

Bei Tofu ist Soja nicht fermentiert, doch der Herstellungs-prozess verändert die Struktur und den Gehalt der Phytate, sodass die Bioverfügbarkeit von Zink aus Tofu verbessert ist.

 

In gut sortierten Märkten finden Sie auch fermentiertes Gemüse oder entsprechende Sojaprodukte (Tempeh, Miso oder NattṐ). Mixed Pickles (sauer eingelegtes Gemüse) ist üblicherweise in Essig eingelegt und eingekocht, wo dann keine Milchsäuregärung entsteht, da die entsprechenden Bakterien durch den Essig zerstört werden. Gurken und andere sauer eigelegte Gemüsearten können jedoch auch in Salzlake konserviert werden und sind dann, wie Sauerkraut fermentiert.

 

Während der Fermentation wandeln Milchsäurebakterien nicht nur Fett- und Proteinstrukturen, sondern auch Kohlenhydrate um und bauen diese ab. Bei der Käseherstellung, einem typischen Fermentationsprozess, wird beispielsweise der Milchzucker (Lactose) durch die Aktivität der Bakterien reduziert. Je länger ein Käse reift, desto mehr Lactose wird abgebaut – gereifte Hartkäsesorten können dadurch nahezu lactosefrei sein.

 

Die Fermentation fördert auch die Bildung von Enzymen, wie Amylasen und Proteasen, die bei der Verdauung von Fett und Protein eine Rolle spielen. Neben der verbesserten Bioverfügbarkeit von Mineralstoffen (s.o.) wird auch die Verfügbarkeit von Vitamin B9 (Folat) und Vitamin K erhöht. Die Aufnahme von Vitamin B12 kann ebenfalls verbessert werden, jedoch sind die Quellen dafür in einer rein veganen Ernährung zu gering. Zudem entstehen vor allem inaktive Formen von B12, weshalb eine Supplementierung mit Vitamin B12 in diesem Fall unbedingt empfohlen wird.

Empfohlene Zinkaufnahme unter Berücksichtigung der Phytate (als Hemmstoffe) in Lebensmitteln:

Die bloße Auflistung von Zinkwerten in Lebensmitteln ist oft zu abstrakt, um eine präzise Einschätzung der Versorgung über die Nahrungsmittelzusammenstellung zu ermöglichen. Daher liste ich Ihnen einige konkrete Beispiele auf, die veranschaulichen, wie eine gute Versorgung mit Zink erreicht werden kann.

 

Die exakte Bestimmung der aufgenommenen bzw. bioverfügbaren Zinkdosis ist schwierig, da die Kombination und Verarbeitung der Lebensmittel zu variablen Zinkgehalten führen können. Bei einer ausgewogenen Ernährung, in der pflanzliche Lebensmittel mindestens 70% der Gesamtmenge ausmachen, ist ein Zinkmangel jedoch äußerst unwahrscheinlich. Zink aus tierischen Produkten ist gut bioverfügbar, und auch aus pflanzlichen Quellen wird es in Kombination besser aufgenommen. Im Folgenden liste ich auch eine Kombination rein pflanzlicher Lebensmittel auf, die die limitierte Aufnahme ausgleicht.

 

Wie auch bereits oben erwähnt, muss man für den Bedarf der Tagesdosis die Bioverfügbarkeit beachten und den Zinkbedarf um 20-30% höher ansetzen, wenn man sich ausschließlich vegetarisch oder vegan ernährt. Bei einer Ernährung mit einem sehr hohen Phytatgehalt kann die Zinkresorption um bis zu 45-50%% reduziert sein. Besonders hohe Phytatwerte findet man in Weizenkleie, Sesamsamen (besonders unge-schälter Sesam), Kichererbsen, Linsen und Vollkorn-Reis.

 

Nehmen wir an, die Verarbeitung der Lebensmittel ist ungünstig (z.B. keine Sauerteiggärung oder keine andere Fermentierung, kein ausreichendes Einweichen, kein oder wenig Rösten oder Kochen), dann sollten wir sicherheitshalber den Bedarf um diese 50% höher berechnen (als worst case Schätzung). Also bei einem Tagesbedarf von 11mg (z.B. bei Jugendlichen oder einer stillenden Frau) wäre dann die Dosis auf 15-16mg/Tag anzusetzen.

Ausreichende Zinkversorgung mit veganen Lebensmitteln

Analysen zeigten eine Reduktion der Bioverfügbarkeit durch die Phytate bei Vollkornprodukten um bis zu 50%, bei Samen, Nüssen und Cashewkernen um bis zu 20-30%.

 

Sauerteig-Gärung und die langsame Verarbeitung des Vollkorns, z.B. den Teig über 24 Stunden gären lassen, verbessern die Bioverfügbarkeit, indem dies die Hemmstoffe (den Phytatgehalt) um 50% reduziert – und die Resorption um diesen Faktor verbessern kann.

 

Also besteht bei ungünstiger Vollkornverarbeitung eine Reduktion der Zinkresorption um bis zu 50% und bei guter Sauerteiggärung ist dies um die Hälfte gemindert – die Resorption von Zink aus dem Vollkorn ist dann nur noch um 25% reduziert. Bei Nüssen und Samen kann das Erhitzen bzw. Rösten und das Zerkleinern zum Einweichen den Phytat-gehalt reduzieren und somit die Zinkresorption erhöhen.

Welche Lebensmittel enthalten wie viel Zink?

Zinkgehalte pro 100g:

  • Vollkornbrot: circa 1,5–2,8 mg, – abhängig von der Art des Brotes und der Verarbeitung
  • Sesamsamen oder Kürbiskerne, etc.: 6,5-7,8 mg
  • Sonnenblumenkerne, Cashewkerne: 5 mg
  • Haselnüsse, Mandeln, Walnüsse: 2,5-3 mg

Bei der Berechnung des höchsten Tagesbedarfs von 15-16 mg Zink (worst case bei rein veganer Ernährung) ergibt sich für Samen und Kerne im Durchschnitt ein Abzug von etwa 25% (20-30%) hinsichtlich der Bioverfügbarkeit, während bei Vollkornprodukten ein maximaler Abzug von 50% berücksichtigt wird, wenn nicht fermentiert wurde. Da die Ernährung in der Regel nicht ausschließlich aus phytatreichen Lebensmit-teln besteht, ist es sinnvoll, für die Berechnung einen mittleren Phytatgehalt anzusetzen. Mit diesem Ansatz ist der Wert von 16 mg Zink pro Tag bereits mehr als gut abgesichert.

 

Die nachfolgenden Beispiele für die Lebensmittelzusammensetzung (Tab. DGExpert) bieten somit eine gute Orientierung, wie Sie Ihre Ernährung hinsichtlich des Zinks zusammensetzen können.

16mg Zink mit veganen Lebensmitteln zuführen

Nach der Berechnung des DGE-Nährwertrechners (DGExpert) aus Homepage DGE Wissenschaft Gesunde Ernährung kannst du mit folgender veganer Zusammenstellung bereits 16mg Zink zuführen:

60 g

Haferflocken

2,19

25 g

Feige, getrocknet

0,23

25 g

Mandeln

0,79

150 g

Granatapfel

0,86

200 g

Vollkornnudeln

2,63

100 g

Tofu, fest gegart

1,45

150 g

Mais, gegart

0,80

100 g

Kidneybohnen, getrocknet gekocht

1,20

150 g

Johannisbeeren, rot

0,38

25 g

Sonnenblumenkerne

1,44

50 g

Feldsalat

0,16

2 Scheiben (100 g)

Weizenvollkornmischbrot

2,10

100 g

Hummus aus Kichererbsen

1,84

Summe

 

16,07

Zwei Beispiele für eine vollwertige Ernährung mit zinkhaltigen Lebensmitteln (Tabellen)

Beispiel 1:

60 g

Müsli

1,53

25 g

Haselnüsse

0,52

1 Glas (200 g)

Kuhmilch (1,5 % Fett)

0,86

150 g

Pfirsich

0,20

6 gehäufte Esslöffel (180 g)

Wildreis, gekocht

3,85

150 g

Kabeljau, gegart

0,72

200 g

Champignons, gegart

1,02

200 g

Blattspinat, gegart

1,62

100 g

Tomate, roh

0,09

2 Scheiben (100 g)

Roggenvollkornbrot

1,53

1 Scheibe (30 g)

Gouda (mind. 45 % Fett i. Tr.)

1,28

50 g

Quark (mind. 10 % Fett i. Tr.)

0,25

5 g

Schnittlauch

0,02

150 g

Himbeere

0,54

Summe

 

14,03

 

 

Beispiel 2:

2 Scheiben (100 g)

Graubrot

1,15

20 g

Butter

0,05

2 Scheiben (60 g)

Bergkäse (mind. 45 % Fett i. Tr.)

3,06

150 g

Banane

0,24

200 g

Kartoffeln, gegart

0,81

150 g

Schweinefleisch, mager, gegart

3,51

200 g

Brokkoli, gegart

0,86

150 g

Joghurt, 1,5 % Fett

0,54

150 g

Erdbeere

0,15

150 g

Paprika, rot

0,39

75 g

Rucola

0,30

Summe

 

11,06

 

Wie bereits erwähnt, lässt sich bei einer ausgewogenen, vollwertigen Ernährung der Zinkbedarf gut decken, wenn etwa 20-30% der Lebensmittel aus tierischen Quellen (wie Fisch, Fleisch, Eiern und Milchprodukten) stammen und die restlichen 70-80% aus pflanzlichen Lebensmitteln bestehen. Diese Kombination führt zu einer mittleren Phytatzufuhr, die sich unter normalen Umständen nicht negativ auf die Bioverfügbarkeit der Mineralstoffe auswirkt. Selbst bei rein veganer Ernährung können gute Zinkwerte erreicht werden, sofern Vollkornprodukte, Samen, Nüsse und Hülsenfrüchte (wie z.B. Soja in Form von Tofu) in die Mahlzeiten integriert werden.

 

Bei den Vollkornprodukten kann die Zinkbioverfügbarkeit durch die Sauerteiggärung um 20–50% verbessert werden. Der genaue Prozentsatz hängt von z.B. der Dauer der Fermentation, der Art des verwendeten Getreides und den spezifischen Bedingungen des Sauerteigs ab. Je länger der Sauerteig vor dem Backen ruht (am besten über 24 Stunden) desto besser ist es. Aus Roggen und Weizen kann bei der Sauerteiggärung 30-40% des Phytats abgebaut werden.

 

An erster Stelle ist Roggenmehl für die Brot- oder Nudelherstellung zu empfehlen; es enthält vergleichsweise etwas geringere Mengen Phytate und es hat auch oft weniger Schwermetallgehalte als Weizen.

 

Gerste und Hafer enthalten etwas weniger Zink und etwas höhere Phytatgehalte als Roggen und Weizen. Man sollte jedoch mehrere Faktoren berücksichtigen. Hafer hat zwar mehr Phytate, aber eine größere Menge Ballaststoffe und ß-Glucane, die für die gesunde Darmflora besonders gut sind.

 

Maismehl hat geringere Zinkgehalte und andere Phytatstrukturen, weshalb dort die Sauerteiggärung nicht viel bewirkt; Maismehl kann jedoch, je nach Maissorte, Vorteile beim glykämischen Index haben.

 

Weißbrot enthält deutlich weniger Phytat, doch auch deutlich weniger Zink, weshalb es hier kein Vorteil hat. Aus vielerlei Gründen ist das Vollkorn zu empfehlen (es enthält viel mehr Nährstoffe sowie mehr Ballaststoffe und deutlich weniger schnell verfügbare Kohlenhydrate, die vielfach von Nachteil sind).

Kann man zu viel Zink einnehmen?

Das Risiko einer Zinküberdosierung ist für Erwachsene bei einer Zufuhr über 40 mg/Tag gegeben. Diese maximal tolerierbare obere Aufnahmemenge (UL) mit wahrscheinlich* noch keinen unerwünschten Nebenwirkungen wird so von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) und dem National Institutes of Health (NIH) in den USA so definiert.

 

*Anmerkung: Die Aussage „wahrscheinlich“ beruht auf statistischen Daten und orientiert sich hauptsächlich daran, ob akut bzw. kurzfristig deutlich erkennbare unerwünschte Nebenwirkungen auftreten. Nicht berücksichtigt ist die Dauer der Zufuhr und bei Präparaten, welche Bindungsform vorliegt (siehe unten unterschiedliche Nebenwirkungspotential). Die Dauer der Zufuhr ist mit entscheidend. Bereits Dosierungen zwischen 20-30mg als isolierte Form (Ergänzungspräparate) über eine Woche hinweg können zu Dysbalancen bei Resorptionsbedingungen und bei diversen Interaktionen zwischen z.B. den Mineralstoffen führen. Dies kann bereits Funktionsmechanismen stören und bestimmte Prozesse benachteiligen, ohne dass man sie gleich bemerkt.

Mögliche Symptome einer Zink-Überdosierung

Dosen über 40mg/ Tag (zu erreichen über Nahrungser-gänzungsmittel) können zu „toxischen“ Effekten führen z.B. mit: Übelkeit, Erbrechen, Magenschmerzen, neurologischen Symptomen wie Kopfschmerzen, Benommenheit und Koordinationsstörungen.

 

Die langfristige Überdosierung (über wiederholte Einnahme von hohen Dosen über einen längeren Zeitraum) kann Störungen bei den Blutfettwerten bewirken (den LDL-Cholesterinspiegel [das „schlechte“ Cholesterin] erhöhen und das HDL-Cholesterinspiegel [das „gute“ Cholesterin] senken.

 

Eine längerfristige Überdosierung reduziert auch die Kupferaufnahme und führt zu Kupfermangel, was Symptome wie ein Zinkmangel verursachen kann (Zink und Kupfer wirken an vielen Stellen gemeinsam und müssen in einem bestimmten Verhältnis liegen). Es kann bei Kupfermangel auch zu Störungen des Immunsystems und zu einer Anämie kommen, ebenso zu Knochen- und Hauptproblemen sowie Haarausfall, Herz-Kreislauf- und neurologischen Problemen und vielen weiteren Störungen.

 

Auch die Aufnahme weiterer Mineralstoffe (Eisen, Magnesium, etc.) kann durch eine zu hohe Zinkzufuhr reduziert werden und zu Mangelsituationen mit vielen verschiedenen Symptomen führen.

Wie bereits betont, sollten die Mineralstoffe nicht längerfristig in höherer Dosis zugeführt werden, weil sie immer schnell zu gegenseitigen Resorptionshemmungen führen können.

Die Inhalte dieses Artikels dienen Bildungszwecken und stellen keine persönliche medizinische Beratung dar. Bei Fragen zu einer Erkrankung solltest du stets den Rat deines Arztes oder eines anderen qualifizierten Gesundheitsdienstleisters einholen. Es ist wichtig, dass du niemals den professionellen medizinischen Rat ignorierst oder zögerst, diesen einzuholen, nur weil du etwas auf dieser Website oder den Informationsmaterialien gelesen hast. Die bereitgestellten Informationen dienen lediglich der allgemeinen Aufklärung und sollten nicht als Ersatz für eine persönliche Beratung durch qualifizierte medizinische Fachkräfte, die Sie vor Ort beurteilen können, betrachtet werden.

Hinweis

Dieser Artikel wurde mit freundlicher Genehmigung von Prof. Seebauer erstellt. Den vollständigen Lehrbrief zum Thema finden Sie hier zum Download.

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